Über Renée Sintenis
Geboren: 1888 in Glatz (Schlesien)
Gestorben: 1965 in Berlin
Die Bildhauerin Renée Sintenis (eigentlich Renate Alice Sintenis) beginnt 1907 ihre künstlerische Ausbildung an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums, hier sind Frauen zu dieser Zeit zum Studium zugelassen. Sie bricht die Ausbildung jedoch 1909/1910 ab. Georg Kolbe steht sie in diesen Jahren Modell, von seinem Werk sind wohl auch ihre ersten frühen Frauenfiguren künstlerisch inspiriert. Sie beteiligt sich an Ausstellungen der 1914 gegründeten „Freien Secession“, zu der auch Kolbe zählt. Mit Emil Rudolf Weiß, dem Maler und Schriftgestalter, ist sie befreundet, das Paar vermählt sich 1917. Sintenis wird als Berliner Tierbildhauerin in den 1920er Jahren bekannt, 1915 hatte sie zu ihrem Thema gefunden. 1920 nimmt sie Alfred Flechtheim unter Vertrag. Als passionierte Reitsportlerin modelliert sie immer wieder Pferde und junge Fohlen, die zu dem Reizvollsten gehören, was sie geschaffen hat. Ihre Skulpturen und Kleinplastiken weisen fein und lebendig belebte, „impressionistische“ Oberflächen aus und werden liebevoll von ihr ausgearbeitet. In den 1930er Jahren geht der öffentliche Erfolg der unter den Nationalsozialisten verfemten Künstlerin zurück, sie erhält Arbeitsverbot. 1930 war ihre expressive „Große Daphne“ entstanden. Sintenis arbeitet nach 1945 in Berlin als Professorin an der Hochschule für Bildende Künste, sie wird mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Ihr 1956 entstandener „Berliner Bär“ steht seit 1960 emblematisch für den Preis der Berliner Filmfestspiele, der „Berlinale“. Renée Sintenis ist heute eine der bekanntesten deutschen Bildhauerinnen der klassischen Moderne.
(Vita 1:1 von Lempertz)!!