Über Lyonel Feininger
Geboren: 1871 in New York
Gestorben: 1956 in New York
Lyonel Feininger wird am 17. Juli 1871 in New York als Sohn eines Konzertgeigers und einer Sängerin und Pianistin geboren. Mit 16 Jahren begleitet er 1887 seine Eltern auf eine Konzertreise nach Europa. Mit Erlaubnis der Eltern besucht der junge Feininger zunächst an der Gewerbeschule in Hamburg die Zeichen- und Malklasse, ein Jahr später besteht er die Aufnahmeprüfung an der Königlichen Kunst-Akademie in Berlin, an der er von 1888 bis 1892 studiert. In Berlin beginnt Feininger früh für Zeitungen und Verlage zu arbeiten, die Nachfrage nach seinen Illustrationen und Karikaturen ist enorm. Ab 1905 widmet sich Feininger zunehmend druckgrafischen Methoden, wobei ein Großteil seiner herausragenden Holzschnitte erst zwischen 1918-20 entstehen, für die er noch heute als bedeutendster Holzschneider des 20. Jahrhunderts gefeiert wird. 1907 unternimmt er erste Versuche in der Ölmalerei, die anfangs noch deutlich impressionistisch-naturalistisch eingefärbt sind. Feiningers Weg vom gefragten Karikaturisten zum Künstler ist eine stetige Erprobung unterschiedlichster Techniken und künstlerischer Ausdrucksmittel und sollte erst durch ein Kubismus-Erlebnis 1911 in Paris in eine für ihn wegweisende Richtung gelenkt werden: Natüreindrücke müssten "innerlich umgeformt und crystalisiert [!]" werden, hat er schon 1907 in einem Brief an seine zweite Frau Julia festgestellt – eine Einstellung, die später in der geometrisch-reduzierten Bildlichkeit mündet. Und ein entscheidendes künstlerisches Kapitel einleitet, für das der Künstler bis heute Bewunderung findet: die Welt kristallin zu gestalten. 1917 findet dessen erste Einzelausstellung in der Berliner Galerie „Der Sturm“ statt, zwei Jahre später gehört er zu den ersten Meistern, die Walter Gropius 1919 ans Bauhaus beruft. Als Meister für die grafische Werkstätte entsteht im gleichen Jahr Feiningers berühmter Titelholzchnitt "Kathedrale" für das "Bauhaus-Manifest". 1926-33 lebt Feininger in Dessau, ist nach der Bauhaus-Umsiedelung zwar noch Meister, jedoch ohne Lehrverpflichtung. 1926 bildet er mit Klee, Kandinsky und Jawlensky die Gemeinschaft „Die Blauen Vier“. 1929-31 entstehen die ikonischen Halle-Bilder. 1937 verlässt Feininger Deutschland und kehrt in sein Geburtsland zurück. Ungefähr 400 seiner Werke werden von den Nationalsozialisten als „entartet“ beschlagnahmt. 1947 wird Feininger Präsident der “Federation of American Painters and Sculptors“. Am 13. Januar 1956 verstirbt Lyonel Feininger in New York City.