Art Cologne 2024
Die ART COLOGNE präsentiert im Herbst zum 57. Mal ein breites internationales Kunstangebot. Vom 7. bis 10. November zeigt die Messe Kunst von rund 175 ausgewählten Galerien und Händlern – mehr als im Jahr zuvor.
Wir haben für die diesjährige Ausgabe der „Mutter aller Kunstmessen“ eine Auswahl exquisiter Werke von der Klassischen Moderne bis in die 1980er Jahre zusammengestellt:
Die seriell angelegten „Meditationen“ Alexej von Jawlenskys zählen zu den späten Hauptwerken des Expressionisten. Nach seinen „Abstrakten Köpfen“ und den „Heilandsgesichtern“ sind die „Meditationen“ der Jahre ab 1934 die eindringliche letzte Konsequenz des menschlichen Antlitz‘. Über viele Jahre hinweg variiert er das Sujet zu immer höheren Abstraktionsstufen; es wird durch seine reduzierte, symbolhafte Bildsprache zum reinen Ausdruck spiritueller Zustände und innerer Einkehr.
Gabriele Münter trägt als Gründungsmitglied des „Blauen Reiter“ wesentlich zur Entwicklung der modernen Malerei bei. Derart hält sie zeitlebens auch zahlreiche Blumenstücke fest. Die farbintensiven „Zinnien“ von 1941 in einem rustikalen Steingutkrug wirken in ihrer Schlichtheit wie frisch im eigenen Garten gepflückt. Gabriele Münter äußert sich zu ihrer Malerei selbst: „Alle meine Bilder stellen Momente meines Lebens dar, flüchtige, visuelle Augenblicke, meist rasch und spontan hingeworfen. Aber Malen ist wie plötzlich in tiefes Wasser springen, und ich weiß vorher nie, ob ich werde schwimmen können.“
Die Freiheit und Ekstase der Form und Farbe, kennzeichnend für den expressionistischen „Brücke“-Stil, lebt Max Pechstein virtuos im Motiv seiner Künstlerpostkarte „Inder“, 1910, aus. Menschen anderer Kulturkreise faszinieren ihn, verkörpern sie für ihn die Sehnsucht nach dem unverkrampften, von allen Zwängen befreiten Künstlerdasein und Weltoffenheit. Auf der Rückseite schreibt er seiner späteren Frau Charlotte ("Lotte") Krapolat einen ‚Herzlichen Gruß und in der Hoffnung auf baldiges Wiedersehen'. So wird dieses kleine Format sowohl Ausdruck großer Zuneigung als auch wahrer Lebensfreude!
Seit 1972 läßt Georg Baselitz seine Adler kopfüber vom Himmel stürzen wie Ikarus: Er kennt Rembrandts Interpretation des „Ganymed in den Fängen des Adlers“ von 1635, die in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden zu bewundern ist. Und so liegt die Vermutung nahe, daß die Wahl seines charakteristischsten Motivs wohl auch in seiner Biographie begründet liegt. Besonders nah und eindringlich ist in Baselitz’ Arbeiten auf Papier das intuitive und ungehemmte „Fest der Malerei” nachzuspüren. Unser beeindruckend leuchtender roter „Adler (15. XI)“ von 1981 sitzt herrschaftlich wartend auf dem Blatt – allerdings, typisch für den Künstler, auf dem Kopf stehend. Baselitz geht es hier nicht um das äußere Abbild des Greifvogels, sondern um das Bild einer Idee davon.
Pünktlich zur Messe erscheint außerdem die aktuelle Edition No. 3 unseres Magazins "EINBLICKE".
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Köln!
Art Cologne 2024
Köln Messe
Halle 11.1, Stand C320
Abbildung: Impression Art Cologne 2023 | Copyright: Koelnmesse / ART COLOGNE